Zwischen Genie und Wahnsinn: Mit einem ausgeklügelten Trick finden Mitglieder der Hacker-Gruppe Anonymous die Adresse von Sony-Chef Jack Tretton heraus - und ordern massig Pizza zu seiner Haustür. Doch der Spaß hört da nicht auf, anschließend wird seine Frau per Telefon belästigt.

Die Hacker-Gruppe Anonymous fährt persönliche Geschütze im Kampf gegen Sony auf. Mit einem perfiden Trick haben Mitglieder der Gruppierung vermeintlicherweise die Adresse von Jack Tretton herausgefunden, dem President and CEO of Sony Computer Entertainment of America. Wie sie das geschafft haben sollen? Mit einem ähnlichen Trick wie bei der Sicherheitsfirma HBGary, die sich im Februar mit den Hackern angelegt hatte. Social Engineering nennt sich die Methode, in Trettons Fall soll es ein Blumenladen in der Nähe seines Wohnorts gewesen sein, der die Adresse bestätigte. Die Hacker riefen einfach alle Floristen in der Gegend an, ob Tretton dort schon mal Blumen für seine Frau zu seinem Haus bestellt hat. Einer der Läden bestätigte das. Auf einen Anruf hin, bei dem sich ein anderer Hacker als Tretton ausgab, wurde die Adresse herausgegeben.

Was Anonymous damit machte? Zum einen erlaubten die Hacker sich einen Scherz und bestellten einen "Haufen" Pizzas zu Trettons Haustür unter dem Namen Anon Mous. Leider hörte der Spaß dort nicht auf, anschließend schauten sich die Hacker Trettons Auto auf Streetview an, extrahierten Daten über seine Steuern aus Seiten des Staates und riefen seine Frau auf dem Telefon an. Das Gespräch soll nur kurz gedauert haben und über die Begrüßung "Hier ist Anonymous" nicht hinausgegangen sein. Auch der Gesamtchef von Sony, Howard Stringer, soll Ziel der Spionageattacken geworden sein. Über den Chairman, President and CEO of Sony Corporation fanden die Hacker vermeintlicherweise heraus, wie groß er ist, wo er wohnt, seine Studentenverbindung, den Namen seines Sicherheitschefs, die Daten, an denen er seine Kinder adoptierte, welche Schulen er besucht hat, den Namen und das Geburtsdatum seines Bruders und die Namen seiner Eltern. Außerdem sollen Aktivisten der "Operation Sony" Stringers Müll vor seinem Haus durchwühlt haben und ungeschredderte Dokumente gefunden haben, dies wurde aber von einem Mitglied der Gruppe dementiert. Wie viel an den Berichten dran ist, ist nur schwer herauszufinden, die ganze Geschichte lest ihr im englischen Original bei arstechnica.com.