Fast 25 Jahre nach Tschernobyl: Die Geisterstadt Pripyat
Bis zum 26. April 1986 lebten in Pripyat 47.000 Menschen.
Dann explodierte in drei Kilometer Entfernung Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl.
Pripyat zählte zu den begehrtesten Wohnorten im Sowjetreich, galt als modern, jung, aufstrebend. Das Durchschnittsalter der Einwohner lag bei lediglich 27 Jahren.
In Pripyat gibt es noch heute einen Vergnügunspark mit Riesenrad und Autodrom.
Der Park sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden. Dazu kam es nach der Katastrophe nicht mehr.
Alle Einwohner wurden einen Tag nach der Katastrophe 1986 in Sicherheit gebracht. Man hat ihnen gesagt, dass sie drei Tage später wieder zurück dürfen. Deshalb haben die meisten auch nur das Notdürftigste mitgenommen.
Die kontaminierte Zone wird bis heute von der Miliz bewacht, nur wenige Menschen wohnen noch im Gebiet rund um den Reaktor.
Die meisten von ihnen sind Armeeangehörige, Wissenschaftler oder Illegale, die jedoch zumeist geduldet werden.
Im Rahmen geführter Touren durch das Kernkraftwerk kann heute auch Pripyat besichtigt werden, da die Hauptstraßen dekontaminiert wurden. Die übrigen Gebiete der Stadt sollten jedoch nicht betreten werden.
Die Reaktorkatastrophe setzte eine gewaltige Menge radioaktiver Strahlung frei - etwa 500 Mal mehr als nach dem Atombombenabwurf auf Hiroschima 1945. Bis heute herrscht Unklarheit über das genaue Ausmaß der Folgeschäden.
Während eine zentrale Studie unter Leitung der WHO von langfristig maximal 4000 Toten ausgeht, sprechen Atomkraftgegner von bis zu 100.000 Toten.